Ein musikalischer Beitrag - April 2018

I cieli immensi narrano - Benedetto Marcello (1686-1739) (LiVE Sample-Set: Groningen, Schnitger).

Jetzt, wo der Frühling wieder ins Land zieht, draußen alles zu blühen beginnt und die Tiere sich wieder hören und sehen lassen, möchten auch wir uns an fröhlichen Frühlingsmelodien erfreuen. Was hier bezüglich Text und Musik sehr gut passt, ist eine Bearbeitung von Psalm 19 des italienischen Barockkomponisten Benedetto Giacomo Marcello. Er stammt aus einer adeligen Familie. Vater Marcello war daher auch der Meinung, dass sein Sohn Jura studieren musste. Benedetto gelang es aber, die Rechtswissenschaften mit einem Musikstudium zu kombinieren. Und so können wir heute aus einigen hundert Stücken aus seiner Feder wählen.

Dass sein Vater Marcello großen Einfluss in der Familie hatte, wird aus der Tatsache deutlich, dass sein Sohn nicht die Sängerin Rosanna Scalfi heiraten durfte. Sie kam aus einfachem, bürgerlichem Haus. Und das passte nicht zur adeligen Familie. Liebe kennt jedoch keine Grenzen. Und so heirateten Benedetto und Rosanna im Geheimen.

Das Werk, das wir diesen Monat anbieten, wurde bereits für sehr viele Besetzungen zusammengestellt: so kennen wir Arrangements nur für Streicher, für Geige und Klavier, Sopran, Cello und Orgel und nur für Orgel. Eine bekannte Organistin aus den USA behauptete kürzlich noch, dass das Original für „Bläser und Orgel“ geschrieben wurde. Dieser Psalm stammt jedoch aus „Estro poetico-armonico“, einer Sammlung mehrstimmiger Psalmen für Chor, Streichinstrumente und Basso continuo. Und dann umfasst dieses Werk nur die ersten 2,5 Minuten der über 10 Minuten langen Komposition.

Aber keine Sorge, es bleibt eine frivole Eröffnung. In dieser Fassung ist das Stück dann auch regelmäßig in Konzertprogrammen zurückzufinden. Die ersten 2 Takte eröffnen unisono in ff. Zur Umsetzung des mf in Takt 3 nehmen wir am besten ein anderes Manual. Übrigens braucht der Unterschied zwischen ff und mf gar nicht so groß zu sein, da sonst Takt 20 (rechte Hand) nicht deutlich genug hervortritt.

Abgesehen davon ist dieses Bearbeitung nicht kompliziert. Lassen Sie es vor Begeisterung tosen. Wie sich die Natur von ihrer schönsten Seite zeigt: „Die Himmel verkünden die Herrlichkeit Gottes“.

Mit musikalischen Grüßen

André van Vliet